Kurzes Blitzlicht: Der Pico do Fogo auf der Insel Fogo ist mit 2829 m die höchste Erhebung der Kapverdischen Inseln und nach dem Teide auf Teneriffa der zweithöchste Berg Makaronesiens. Da sind wir hochmarschiert.
Schlagwort: Vulkan
Zerstörerisch und nutzbringend zugleich
Zerstörerisch und nutzbringend zugleich ist der Vulkan. Das bleibt uns im Gedächtnis. Tod und Leben liegt hier so nah zusammen. Unser Aufenthalt auf La Palma geht langsam zu Ende. Wir bleiben noch eine Nacht in der Wandererherberge. Dann geht es zurück aufs Schiff und wir steuern La Gomera an. Dort werden wir auf einer Finca arbeiten. Heute haben wir nach unserer wunderschönen Wanderung über La Palma nochmal die Gelegenheit genutzt und sind zum Vulkan gefahren. Wir waren bis auf wenige Kilometer dran. Das Geräusch, das der Vulkan macht, läßt sich schlecht beschreiben. Es ist eine Art Fauchen. Ganz regelmäßig. Zusammen mit Paul und Jonathan haben ich mich zum Gruppenbild mit Palmen und Vulkan aufgestellt.
Die zwei Seiten des Bergs
Von dem Vulkan geht eine Faszination aus. Doch was diese Bilder nicht zeigen, ist die andere Seite des Vulkanausbruchs. Er hat viele Menschen obdachlos gemacht, Häuser zerstört. Ein Mensch kam ums Leben. Der Vulkan zerstört und gleichzeitig schafft er die Voraussetzungen für neues Leben. Die Vulkanasche und die Vulkanböden sind besonders fruchtbar. Die Insel ist außerdem bis heute schon um 40 Hektar, durch die Lava die ins Meer floss und dort erstarrte, gewachsen. Ich hätte mir nicht träumen lassen, dass ich jemals einen aktiven Vulkan sehen würde. Aber wie heißt es? Bei Klassenzimmer unter Segeln ist alles möglich. Diesen Besuch auf La Palma werde ich sicher niemals vergessen.
Lavastrom bei Nacht
Update: Wir hatten Gelegenheit, den aktiven Vulkan bei Dunkelheit zu beobachten. Hier ein Foto vom Lavastrom bei Nacht.
Rauchender Schlot auf La Palma
Kurzes Update: Ein rauchender Schlot auf La Palma? Das beeindruckt mich sehr. Wir sind mit dem Bus unterwegs zu unserer Wandererherberge. Aus der Ferne können wir den aktiven Vulkan von La Palma sehen mit seiner riesigen Aschefahne. Alles ist mit tiefschwarzem Staub bedeckt.
Wandern auf La Palma
Nach unserer ersten langen Seeetappe beginnt jetzt unserer erster richtiger Landaufenthalt. Vier Wochen nachdem wir von Kiel aus aufgebrochen sind, haben wir La Palma erreicht. Die Thor Heyerdahl liegt sicher im Hafen von Santa Cruz de La Palma. Hinter uns liegt eine aufregende Zeit. Wir haben Flüchtlinge im Englischen Kanal gerettet, kämpften mit extrem starkem Seegang, wurden über Stunden von riesigen Finnwalen begleitet, erlebten ein leuchtendes Meer und steuerten unter Segeln und mit Vollzeug an Maderia vorbei und sind jetzt also auf den Kanarischen Inseln. Mittlerweile sind wir zu einer echten Mannschaft zusammengewachsen und wissen, was auf dem Schiff zu tun ist. Wache gehen, Backschaft, Reinschiff, Lernen – das hört sich nach Routine an. Dennoch gleicht kein Tag dem anderen.
Baden im Atlantik
Der Kurs Richtung Karibik lautet ja ungefähr wie folgt: Zunächst Richtung Süden bis die Butter schmilzt. Dann 90 Grad Richtung Steuerbord und immer geradeaus. Okay, ganz so einfach ist es dann doch nicht. Aber die Butter fängt schon langsam an zu schmelzen. Von Tag zu Tag wird es wärmer. Die Lufttemperatur liegt tagsüber so um 20 Grad, das Wasser ist sogar noch etwas wärmer. Kurz vor unserem Eintreffen in Santa Cruz sind wir Schwimmen gegangen. 20 Seemeilen vom Land entfernt. Mitten auf dem offenen Meer. Ein Sprung von der Thor hinein in den Atlantik, in ein atlantikblaues, warmes Wasser – gute 3.000 Meter tief. Das ging nur, weil wir Flaute hatten und die Thor sich kaum von der Stelle bewegt hat.
Las Papas fritas in Santa Cruz
Am Montag durften wir die Stadt erkunden. Wir waren in kleinen Gruppen unterwegs. Ich hänge bei diesem Post mal einige Fotos von Santa Cruz in die Galerie. Wir haben erst mal Pommes gegessen, las Papas fritas. Die Pommes gingen so, aber immerhin konnte ich meine ersten Sätze auf Spanisch ausprobieren. An Bord haben wir im Spanischunterricht alle Alltagsgegenstände mit Aufklebern der spanischen Übersetzung versehen. Und bei einem spanischen Abend hat unsere Backschaft Tapas gemacht, die wir dann auf spanisch bestellt haben. Und jetzt probieren wir aus, was wir gelernt haben. Es funktioniert. Die Menschen freuen sich, dass wir versuchen, spanisch zu reden. Überhaupt sind hier alle sehr freundlich und nett.
Wandern auf La Palma
Heute starten wir mit dem Erkunden der Insel. Zu Fuß. Wandern auf La Palma heißt für die kommenden drei Tage unser Plan. Wir haben unsere großen Wanderrucksäcke gepackt. Schlafsack, Isomatte, Klamotten. Jetzt kann ich die Ausrüstung testen, die mir Freigeist und Nitecore freundlicherweise zur Verfügung gestellt haben. Von Freigeist habe ich die tolle Thermosflasche und Brotdose dabei, die Mikrofaserhandtücher sowieso. Von Nitecore habe ich die Stirnlampe im Gepäck. An Bord konnte ich die immer laden, jetzt an Land ist klasse, dass die Lampe zusätzlich mit Batterie funktioniert. Ebenfalls von Nitecore: Die leichte Edelstahlpfeife. Die ist griffbereit, falls ich auf mich aufmerksam machen muss – aus welchen Gründen auch immer.
Beim Wandern auf La Palma wollen wir auch versuchen, so nah an den aktiven Vulkan heran zu kommen, dass wir die rauchenden Schlote sehen können. Natürlich mit dem nötigen Abstand und Respekt. Nicht umsonst haben die Behörden Schutzzonen um den Vulkan errichtet. Nicht nur wegen der Lava, sondern vor allem auch wegen der giftigen Gase.
Aschewolke auf den Kanarischen Inseln
Apropos Vulkan. Gestern haben wir angefangen, das Schiff ordentlich zu putzen. In zwei Wochen ist die planmäßige Hygieneabnahme. Da muss alles glänzen und strahlen. Plötzlich drehte der Wind und trug eine Aschewolke zu uns. Zu allem Überfluss fing es auch noch leicht zu regnen an. Das Ergebnis: 50 Personen gingen, viele von ihnen barfuß, erst durch feuchte Vulkanasche, dann unter Deck. Das Putzen fing von neuem an. Die Asche wird uns wohl noch länger begleiten. Von La Palma geht es dann in knapp einer Woche nach La Gomera und dann weiter nach Teneriffa. Ab dem 3. Dezember machen wir uns dann wieder auf den Weg. Dann wird unser Ziel die Kapverdischen Inseln sein. Unseren aktuellen Törnplan gibt es übrigens auf der Seite von KUS – Klassenzimmer unter Segeln. Jetzt freuen wir uns aber erst einmal auf unsere Erlebnisse auf den Kanaren.